Niemand ist eine Insel – 5 Workshops für LehrerInnen zu Phänomenen institutioneller Diskriminierung

16. Februar 2022

Die Kompetenzstelle für Mehrsprachigkeit, Migration und Menschenrechtsbildung (Ko.M.M.M.) der PH Wien setzte in Kooperation mit der AK Wien im Wintersemester 2021/22 eine modular konzipierte Fortbildungsreihe um. In fünf Workshops für LehrerInnen zu Phänomenen institutioneller Diskriminierung und ihren Verflechtungen gingen BildungsanthropologInnen und ErziehungswissenschaftlerInnen gemeinsam mit den TeilnehmerInnen der Frage nach, wie in schulpädagogischer Hinsicht mit individueller und gruppenbezogener Differenz umgegangen werden kann.

Tobias Becker und Oliver Gruber beim Auftakt der Reihe

Tobias Becker und Oliver Gruber beim Auftakt der Reihe

„Niemand ist eine Insel, in sich ganz“, schreibt der englische Schriftsteller John Donne (1572-1631) und bringt damit zum Ausdruck, dass kein Mensch für sich sein kann. Wir sind voneinander abhängig, um uns zu bilden. Wir brauchen einander, um voneinander zu lernen und miteinander zu leben.

Schule schreibt sich in die Gesellschaft als sozialen Raum ein. In ihr erleben wir, wie pädagogische Handlungsweisen soziale Differenzen (re-)produzieren und damit verknüpfte soziale Ungleichheitsverhältnisse hervorbringen und verstärken. Wie zahlreiche Vorfälle belegen, werden nicht immer alle Kinder und Jugendliche an diesen ersten Orten der Begegnung akzeptiert. Manche werden sogar offen beleidigt oder gar ausgeschlossen. Es kommt zu strukturellen und offenen Diskriminierungen.

Die fünf Workshops bereicherten das pädagogische Verständnis von LehrerInnen um die Betrachtung verschiedener Diskriminierungskategorien, ihrer Überschneidungen und Gleichzeitigkeiten. Ziel war die Erarbeitung pädagogischer Handlungsweisen, die der Reproduktion sozialer Ungleichheitsverhältnisse entgegenwirken. Denn niemand ist eine Insel.

 

 

 

 

 

 

 

Die bildungsanthropologischen Erkenntnissen generierten sich aus dem ERASMUS+ KA2 Projekt „TRANSCA- Translating Socio-Cultural Anthropology into Education“ (2018-2019) bestehend aus folgendem Konsortium: Universität Wien (Projektleitung), Pädagogische Hochschule Wien, Universität Aarhus (Dänemark), Universität Zadar (Kroatien), Universität Macedonia (Griechenland). Für die Evaluation zuständig war die Pädagogische Hochschule Bern. Ziel des Projekts war die Implementierung neuer, innovativer Zugänge aus der Kultur- und Sozialanthropologie in die Ausbildung von Lehrer*innen: https://www.transca.net/en/index

Ort der 5 Fortbildungen, wenn wegen der Pandemie nicht online war AK Wien Bürogebäude, Seminarraum, 6. Stock, Plößlgasse 2, 1040 Wien.

Konzept: Rainer Hawlik, Martina Sturm (PH Wien) und Tobias Becker (BD Wien)

Co-Organisator: Oliver Gruber, AK Wien

 

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