KoMMM bei Konferenz „Language Education Across Borders“
Von 7. – 10. Dezember 2017 fand an der Universität Graz der Kongress „Language Education Across Borders“ statt, bei dem Key Notes von Koryphäen wie Claire Kramsch, Penny Ur und Amos Paran gehalten wurden.
Rainer Hawlik (KoMMM) als Vertreter der PH Wien diskutierte vor Ort den gängigen Zugang zu Schülerinnen und Schülern mit Migrationsbiografie, denen im Zuge der „Interkulturellen Bildung“ als Unterrichtsprinzip oft eine gewisse „Herkunftskultur“ unterstellt wird, auch wenn ihnen diese in Wirklichkeit im Wesentlichen fremd ist, (Hamburger 2009). Ihr vermeintliches Anderssein – durchaus in positiver Absicht in der Interkulturellen Pädagogik gedeutet – wird durch Flaggen von Ländern symbolisiert, die für die Erstsprachen der mehrsprachigen Schülerinnen und Schüler stehen. Natio-ethno-kulturelle Zuschreibungen dieser Art fördern jedoch die Tendenz, Kinder bzw. Jugendliche mit Migrationsbiografie im Klassengefüge zu Anderen zu machen, (Mecheril et al 2010).
Hawliks Beitrag „A Language is not a Flag“ beschäftigte sich mit der Frage, wie auf welche Weise im Zweitsprach- und Fremdsprachunterricht der Migrationsgesellschaft reflexiv gearbeitet werden kann, um migrationsspezifische Inferiorisierungen von Kindern bzw. Jugendlichen mit anderer Erstsprache als Deutsch in nationalen Bildungseinrichtungen zu reduzieren.
Literatur
BMB (2017). Das Unterrichtsprinzip „Interkulturelles Lernen“ https://www.bmb.gv.at/schulen/unterricht/prinz/interkult_lernen.html, [13.10.2017]
Hamburger, F. (2009). Abschied von der Interkulturellen Pädagogik. Plädoyer für einen Wandel sozialpädagogischer Konzepte. Juventa: Weinheim
Mecheril, P., Castro Varela, M., Dirim, İ., Kalpaka A. & Melter C. (Eds.) (2010) Migrationspädagogik. Beltz: Weinheim