Beiträge von Hawlik und Tahmasian in PH Publico „Beziehung und Unterricht“
Beziehung braucht Begegnung, und diese war, in ihrer realen Form, im Unterricht der letzten acht Monate des Jahres 2020 immer wieder nur eingeschränkt oder gar nicht möglich. Ein Umstand, der aus entwicklungspsychologischer Perspektive vielen Schüler*innen zu schaffen macht – je jünger, umso folgenreicher. Der sechste Band von PH Publico, der Fachzeitschrift für Bildung und Erziehung (PH Burgenland), der im Dezember 2020 erschien, widmete sich dem Thema Beziehung und Unterricht. Das Redaktionsteam von „PH Publico“ hat gleich zwei Beiträge von Ko.M.M.M.-Mitarbeiter*innen in den Band aufgenommen.
Der erste Beitrag von Nune Tahmasian mit dem Titel „Lehrer_innen mit Migrationserfahrung“ hat folgendes Abstract: „Die Beziehung zwischen Lehrer_innen und Schüler_innen stellt einen der spannendsten Aspekte im Bereich Bildung und Schule dar und übt einen erheblichen Einfluss auf das Lehr- und Lerngeschehen aus. In diesem Sinne bietet dieser Beitrag einen kurzen Einblick aus einer Perspektive, die in den Medien sehr oft im Mittelpunkt steht und worüber auch aktuell debattiert wird: die subjektiven Wahrnehmungen von Lehrpersonen mit Migrationserfahrung im Hinblick auf die Zuschreibung, dass diese aufgrund ihrer Biografie eine besondere Beziehung zu Schüler_innen (mit Migrationserfahrung) hätten. Hierfür wurden Lehrer_innen mit Migrationserfahrung zu Kompetenzen und Ressourcen, die von Seiten der Bildungspolitiker_innen auf eine scheinbar homogene Gruppe der Lehrenden mit Migrationserfahrung projiziert werden, befragt. Im Mittelpunkt stand dabei die Wahrnehmung der eigenen Rolle als Lehrperson sowie der Umgang mit den von außen zugetragenen Anforderungen und Erwartungen. Einen Teilaspekt der Interviews bildete die Beziehung der Lehrenden zu ihren Schüler_innen. Die daraus gewonnenen Schlussfolgerungen werden im folgenden Beitrag diskutiert.“ (S.77)
Der zweite Beitrag stammt von Rainer Hawlik und trägt den Titel „Schule der Beschämung?“. Im Abstract dazu heißt es: „Die Bindungskraft prägt das Verständnis über die Schulkultur der Mittelschichtsinstitution Schule, die Unterricht als fairen Tausch versteht. Mit Bezug auf die Sozialtheorie von Pierre Bourdieu werden in diesem theoretischen Beitrag bei Beobachtung von Wahrnehmungs- und Bewertungsschemata empirischer Bildungsforschung bestimmte Beziehungsstrukturen zwischen Lehrer_innen und ihren migrationsbedingt mehrsprachigen Schüler_innen sichtbar. Zum Abschluss wird im Ausblick des Beitrags erörtert, warum es für die zu den Schüler_innen in Beziehung stehenden Pädagog_innen bedeutsam ist, soziale Diskriminierung zur Sprache zu bringen.“ (S. 72)
Download der Ausgabe „Beziehung und Unterricht“: https://www.ph-burgenland.at/fileadmin/user_upload/Forschung/Forschungsergebnisse/ph_publico/phpublico_2020_06.pdf