Messen – Bewerten – Prüfen im Kontext von Deutsch als Zweitsprache

19. Februar 2022

Am 18.02 und 19.02.2022 fand nach zweijähriger Verschiebung ein Symposium des Netzwerks SprachenRechte in Kooperation mit tertiären Bildungsinstitutionen im Verbund NO statt. In Kooperation mit AK Wien, ÖDAF und auch mit Unterstützung der Ko.M.M.M. und des DIZeTIK: Rainer Hawlik und Brigitte Sorger (beide IBS an Pädagogische Hochschule Wien) leiteten gemeinsam mit Evelyn Swaltek und Reinhilde Feitl (beide BD Wien) den „Workshop  Primarstufe“, der sich mit der Bedeutung von MIKA D und den Implikationen für die Deutschförderklasse auseinandersetzte.

Das Messen, Bewerten und Prüfen von Kenntnissen des Deutschen als Zweitsprache hat in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen. In Kindergärten und Schulen bestimmen zunehmend sprachliche Testungen den pädagogischen Alltag und die weiteren Zukunftsperspektiven von Kindern. Als Gate-Keeping Instrumente entscheiden Deutschprüfungen schon seit 2005 über die Aufenthaltserlaubnis von Migrant*innen und seit 2019 auch über den Empfang von Sozialhilfe.

Diese herausragende Bedeutung von Sprachtestungen in der Integrations- und Bildungspolitik und ihre existenziellen Konsequenzen für Getestete geben Anlass, sich mit den Funktionsweisen und Wirkungen von Tests kritisch auseinanderzusetzen. Im Rahmen eines interinstitutionell ausgerichteten Symposiums wurden nicht nur wissenschaftliche Perspektiven, sondern auch Erfahrungen aus der Umsetzungspraxis eingeholt und miteinander in Beziehung gesetzt.

An der zweitägigen Fachtagung nahmen schließlich 37 nationale und internationale Expert*innen und über 160 Personen teil. Aktuelle bildungs- und sprachwissenschaftliche Perspektiven auf die Praxis der Sprachkompetenzfeststellungen wurden mit Praxiserfahrungen aus allen Bildungsstufen in Zusammenhang gebracht. Auf der Grundlage dieses Forschungs- und Erfahrungswissens wurde am Ende der Tagung vom Netzwerk SprachenRechte ein Forderungskatalog formuliert, der hier ersichtlich und zum Download erhältlich ist: https://www.sprachenrechte.at/forderungen

 

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