Mit Studierenden der PH Wien bei der Tagung „Migration und Mehrsprachigkeit“

25. November 2017

Am 24.11.2017 besuchten Elisabeth Furch, Rainer Hawlik und Ingrid Wagner (alle PH Wien) mit ihren Seminargruppen von Studierenden an der PH Wien die Tagung „Migration und Mehrsprachigkeit“ an der AK Wien.

Dort präsentierte Barbara Herzog-Punzenberger ihre Studie „Migration und Mehrsprachigkeit“, die zeigte, dass die Leistungsunterschiede zwischen SchülerInnen mit und SchülerInnen ohne Migrationshintergrund haben wenig damit zu tun, ob Deutsch Erstsprache der Kinder ist oder nicht. In Mathematik und Englisch, so Herzog-Punzenberger, schneiden einige Sprachgruppen ähnlich oder besser als einsprachig deutschsprachige SchülerInnen ab. Andere wieder liegen dahinter.

Ausschlaggebend für Leistungsunterschiede in der Schule ist der Bildungshintergrund der Eltern, ergab die Studie. Das gilt sowohl für Kinder, die deutschsprachig aufgewachsen sind, als auch für SchülerInnen, die eine andere Erstsprache als Deutsch haben.

Eine wichtige Rolle spielt auch das Alter, in dem die Kinder nach Österreich kamen. In den meisten Sprachgruppen schneiden die bereits in Österreich geborenen oder als Kleinkinder zugewanderten SchülerInnen besser ab als später zugewanderte.

Das gilt nicht für Kinder aus Deutschland oder aus den osteuropäischen Ländern. Unter ihnen haben jene die besten Ergebnisse, die erst nach dem zehnten Lebensjahr nach Österreich kamen. Das könnte mit dem sozialen Hintergrund oder mit dem Mathematikunterricht im Herkunftsland zu tun haben, vermutet Herzog-Punzenberger.

Verstärkt werden die Leistungsunterschiede zwischen den SchülerInnen in Österreich durch die frühe Aufteilung der Zehnjährigen auf Gymnasium und Neue Mittelschule, analysiert Herzog-Punzenberger schließlich. Österreich weist wesentlich stärkere Unterschiede in den Leistungstests der achten Schulstufe auf als Länder mit einer späteren Trennung. Das verschlechtere die Lernergebnisse von Kindern mit einer anderen Erstsprache als Deutsch zusätzlich.

Die Studierenden wurden in eine Podiumsdiskussion eingebunden und berichteten u.a. von den gegebenen Ausbildungsmögichkeiten im Schwerpunkt „Sprachliche Bildung“ (Primarstufe) an der PH Wien.

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