Ein junger Franzose marokkanischer Abstammung fährt seinen traditionsbewussten muslimischen Vater mit dem Auto nach Mekka, da dieser nicht fliegen will. Es beginnt eine 5000 Kilometer lange Reise, auf der sich Vater und Sohn nach anfänglichen Streitereien langsam annähern. Bester Debütfilm in Venedig 2004.
Die 25-jährige Umay (Sibel Kekilli) ist aus einem unglücklichen Eheleben in Istanbul ausgebrochen und will zurück in Berlin ein selbstbestimmtes Leben führen. Als sie versucht, sich wieder mit ihrer Familie zu versöhnen, erkennt sie nicht, dass es bereits zu spät dafür ist.
Bei den Toubou, einem Nomadenvolk im Südosten der Sahara, ist es immer schon Frauensache, sich einmal im Jahr auf eine 1.500 Kilometer lange Reise zu machen. – Regisseurin Nathalie Borgers folgt den Frauen vorbehaltlos. Ganz allmählich lösen sich Raum und Zeit auf, die Welt wird fern. Die Gespräche der drei porträtierten Frauen – Domagali, Amina und Mariama – über prügelnde Ehemänner, geglückte Fluchten und ambitionierte Zukunftspläne wirken, als wäre die Welt für kurze Zeit aus den Angeln gehoben, als könne die Realität nach dieser Reise anders aussehen.
Eine deutsche Touristin erlebt am Strand von Gran Canaria die Ankunft eines Bootes mit afrikanischen Flüchtlingen und versucht, den Verdurstenden mit Wasser zu helfen. Sie freundet sich mit einem Vater und seinem kleinen Sohn an, für deren Abschiebung ein zynischer spanischer Polizist sorgen will. Trotz ihrer Unterstützung kann sie den Mann nicht retten und muss mit ansehen, wie nicht nur die Rigorosität von Behörden Leben und Hoffnung zerstört.
Ein einsamer todkranker Dichter erlebt auf seiner letzten Reise eine kurze, intensive Freundschaft mit einem albanischen Flüchtlingsjungen. Mit der melancholischen Reflexion über die Endlichkeit des Seins und die Liebe zum Leben brilliert Theo Angelopoulos einmal mehr. 1998 mit der Goldenen Palme in Cannes ausgezeichnet.
Der zwölfjährige Veysel, halb Kurde, halb Türke, ist neu in einem fremden Land. In der Schule kann er die Sprache nicht, zu Hause herrscht ein großer familiärer Konflikt. Die einzigen glücklichen Momente sind seine Gedanken an Ana, das Mädchen aus seiner Klasse, in das er unsterblich verliebt ist. Der Kampf zwischen Traum und Realität scheint Veysel zu erdrücken, bis er eines Tages seinen Nachbarn kennenlernt, einen 33-jährigen Macho mit Liebeskummer, der zu seinem ersten Freund im neuen Land wird.
Eine kleine Gruppe von Flüchtlingen versucht mit Hilfe von Schleppern die grüne Grenze zwischen der Ukraine und der Slowakei zu überwinden. Darunter ist der 33jährige Yassir aus Somalia und Seda, eine Armenierin, die mit ihrer 12jährigen Tochter Armine versucht nach Österreich zu flüchten. Dort hofft sie ihren Mann und Armines Vater Hanri wieder zu treffen. Aber die Flucht wird durch den Verlust von Armines Glücksbringer, einer Schneekugel, gefährdet …
Ein junges Mädchen, das mit seiner Mutter in Riad aufwächst, wünscht sich sehnlichst ein Fahrrad. Da das Radfahren in dem von strengen wahabitischen Traditionen geprägten Land für Mädchen aber als unschicklich gilt, weigert sich die Mutter, den Wunsch zu erfüllen. Doch das willensstarke Mädchen setzt alles daran, um das notwendige Geld selbst zu verdienen. – Der erste komplett in Saudi-Arabien gedrehte Film vereint eine Genregeschichte vom Kampf eines Underdogs um seinen Lebenstraum, wie man ihn aus zahlreichen US-Filmen kennt, mit Einblicken in die Lebenswelt saudischer Frauen. So gelingt unterhaltsames Spannungskino, das zugleich ein kritisches Gesellschaftsporträt ist und dafür plädiert, mit erstarrten misogynen Traditionen zu brechen.
Ruza, vor 25 Jahren aus Jugoslawien in die Schweiz gekommen, ist heute die Betreiberin einer gut laufenden Kantine in Zürich. Doch sie führt eine freudlose, einsame Existenz, bestimmt von den Routinen des Alltags. Da platzt die junge, lebenshungrige Ana in ihr Leben. Es entwickelt sich eine zarte Freundschaft.
Die französische Hafenstadt Calais ist für die Briten ein Ort, um billig Alkohol und Zigaretten zu kaufen. Für Hunderte von Flüchtlingen, die im Hafen von Calais auf eine illegale Überfahrt warten, ist er das Sprungbrett nach Großbritannien. Marc Isaacs dokumentiert auf eindringliche Weise verschiedene Schicksale in der Transitstadt. – „Calais: The Last Border“ und zwei weitere preisgekrönte Kurzfilme des britischen Dokumentarfilmers Marc Isaacs sind auf einer gemeinsamen DVD zu sehen.